Sich wehren – aber ohne zu schlagen
!Respect stand in der Woche vom 12.–15. Juli 2021 jetzt schon zum zweiten Mal auf dem Stundenplan der Grundschule Schwabelweis. Bei dem Verhaltenscoaching des gleichnamigen Vereins wird ein wertschätzendes Miteinander geschult.
Gewaltexzesse sind an Deutschlands Schulen glücklicherweise die Ausnahme. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt jedoch, dass sich viele Kinder im Lebensraum Schule oft nicht sicher fühlen. Demnach beklagten knapp 30 Prozent der Grundschüler/innen, dort regelmäßig gehänselt, absichtlich gehauen oder ausgegrenzt worden zu sein. Um dem entgegenzuwirken, sollten Kinder früh und altersangemessen sozial-emotionale Kompetenzen entwickeln.
Schulung eines wertschätzenden Umgangs
Der gemeinnützige Verein !Respect stärkt mit seinem Trainingsprogramm zum sozial-emotionalen Lernen diese Fähigkeiten. Hier lernen Grundschüler/innen spielerisch und mit viel Spaß und Bewegung achtsam mit sich und anderen umzugehen sowie eigene Gefühle wahr-zunehmen und zu vertrauen. Ziel ist es, anderen respektvoll zu begegnen, sich selbst zu behaupten und Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen. Das !Respect-Training stärkt den Zusammenhalt aller Kinder im Klassenverband und verbessert die Atmosphäre auf dem Pausenhof.
Alle am Bildungsprozess Beteiligten werden einbezogen
Die Zweit- bis Viertklässler/innen der Grundschule Schwabelweis hatten bereits im vergangenen Schuljahr die !Respect-Präventionsmaßnahme kennengelernt. Nun bekamen sie von !Respect-Coach und ‑Gründer Oliver Henneke eine Auffrischung des Programms zum sozial-emotionalen Lernen. Für die Kinder der Klassenstufe 1 fand das Konflikttraining hingegen zum ersten Mal statt. In jeweils sechs Unterrichtsstunden erlebten sie jede Menge Spiele und Übungen zur Förderung ihrer Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit. Das Kollegium der Grundschule war in das Projekt miteinbezogen, indem es bei den bewegungsreichen Kindertrainings hospitierte. Denn nur durch die Miteinbeziehung der Lehrkräfte kann auch umgesetzt werden, dass die !Respect-Regeln für alle Kinder gleichermaßen gelten und mit Regelverstößen einheitlich umgegangen wird. Das führt dann zu noch mehr Nachhaltigkeit und Wirksamkeit.
Auch die Eltern und Erziehungsberechtigten sind in das Projekt involviert. Da man sich aufgrund der Corona-Regelungen nicht treffen konnte, fand bereits im April ein virtueller Infoabend per Zoom-Meeting statt.
Professionelle Coaches wie Henneke führen das !Respect-Konflikttraining seit 2016 an bundesweit bald 100 Schulen durch und tragen dann dort zu einem besseren Schul- und Lernklima bei.
Ohne private Förderung geht es nicht
Gefördert wird das !Respect-Training in der Grundschule Schwabelweis von der Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach und vom ehemaligen Krieger- und Reservistenverein Schwabelweis, der nach seiner Auflösung sein Vereinsvermögen der Grundschule überlassen hat. Auch Schulförderverein und Elternbeirat unterstützen das Sozialtraining. Denn mit dem Projekt wird ein Lernklima geschaffen, in dem Leistung für alle nicht nur möglich wird, sondern auch Spaß macht.