Projekt­woche !Respect vom 11.–14.02.2020

Präventiv mit Sprache gegen Schubsen und Hauen

In der Regens­burger Grund­schule Schwa­belweis stand in dieser Woche !Respect auf dem Stundenplan. Bei dem Verhal­tens­coa­ching wird mit viel Spaß und Bewegung ein wertschät­zendes Mitein­ander geschult.

Gewalt­ex­zesse sind an Deutsch­lands Schulen gottlob die Ausnahme. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt jedoch, dass sich viele Kinder im Lebensraum Schule nicht sicher fühlen. Laut Goethe Univer­sität Frankfurt, die mit der Studie beauf­tragt wurde, beklagen knapp 30 Prozent der Grundschüler*innen, dort im vergan­genen Monat gehänselt, absichtlich gehauen oder ausge­grenzt worden zu sein. Für einen erfolg­reichen Bildungs­prozess ist ein gutes Lernklima jedoch essen­ziell. Nur Kinder, die sich in ihrer Umgebung angenommen und wohl fühlen, können motiviert und mit Freude lernen. Daher rückt das Sozial-Emotionale Lernen immer mehr in den Fokus – auch in der Grund­schule Schwabelweis.

Schulung eines wertschät­zenden Umgangs

Im Rahmen des einwö­chigen Präven­ti­ons­pro­jekts !SocialS­kills vom gemein­nüt­zigen Verein !Respect e.V. erlebten Schüler*innen und Klassenlehrer*innen der Regens­burger Grund­schule in bewegungs­reichen Unter­richts­ein­heiten Spiele und Übungen zur Förderung von Koope­ra­­tions- und Kommu­ni­ka­ti­ons­fä­higkeit. Das Training fördert ein respekt­volles Sozial­ver­halten von Kindern im Grund­schul­alter, denn gerade im Alter von fünf bis elf Jahren sind sie beson­ders empfänglich für diese Themen. Ihre verbalen und nonver­balen Ausdrucks­mög­lich­keiten werden verbessert; die Hilfs­be­reit­schaft unter­ein­ander wird erhöht und die Fähigkeit zur Selbst­be­hauptung jedes einzelnen Kindes gestärkt. In der Grund­schule Schwa­belweis vermittelt !Respect-Coach Oliver Henneke den Schüler*innen Strategien, die ihnen helfen, die typischen Konflikte im Grund­schul­alltag deeska­lierend zu lösen.

Mir als Schul­leiter gefiel besonders der Dreiklang von Arbeit mit den Schüle­rinnen und Schülern, den Lehrkräften und den Eltern“, sagt Stefan Würdinger. Denn neben den Kindern wird die gesamte Schul­ge­mein­schaft in die Maßnahme mitein­be­zogen. So fand – neben dem täglichen Schüler*innentraining, welches immer klassen­weise zusammen mit den Klassen­leitungen durch­ge­führt wurde – am vergan­genen Dienstag ein Infoabend für die Eltern und Erzie­hungs­be­rech­tigten statt. Das Kollegium wurde an zwei Nachmit­tagen geschult. So kann man dann zukünftig besser und einheitlich präventiv und inter­ve­nierend bei Gewalt und Mobbing wirksam werden.

Schul­leiter Stefan Würdinger ist sehr zufrieden mit der !Respect-Woche an seiner Schule: „Für Lehrkräfte und Schüler­schaft war es eine großartige Sache. Wir haben beschlossen, im Sinne des Projekts weiter­zu­ar­beiten und mögli­cher­weise im kommenden Schuljahr eine Fortset­zung anzubieten. Oliver Henneke ist ein hervor­ra­gender Coach, der wirklich alle mitreißen kann.“

Förderung durch Geldauflage der Staats­an­walt­schaft Regensburg

Profes­sio­nelle Konflikttrainer*innen wie Henneke führen das !SocialS­kills-Programm zum Sozial-Emotio­nalen Lernen in diesem Jahr an bundesweit insgesamt rund 50 Schulen durch. Die Maßnahme fand nun zum ersten Mal in einer bayeri­schen Grund­schule statt. Das Präven­tionsprojekt konnte durch eine Geldauflage finan­ziert werden, die dem gemein­nüt­zigen Verein !Respect im vergan­genen Jahr von der Staats­an­walt­schaft Regensburg zugewiesen wurde. Für ein Nachfol­ge­projekt – mit einer Auffri­schung für alle Kinder, die in diesem Schul­jahr an der Maßnahme teilge­nommen haben, und dem sechs­stün­digen Grund­pro­gramm für die zukünf­tigen Erstklässler*innen – sucht man übrigens noch Förderer.

Fernseh­be­richt über unser Projekt:

https://​www​.sat1​.de/​r​e​g​i​o​n​a​l​/​b​a​y​e​r​n​/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​k​o​n​f​l​i​k​t​e​-​g​e​w​a​l​t​f​r​e​i​-​l​o​e​s​e​n​-​v​e​r​h​a​l​t​e​n​s​t​r​a​i​n​i​n​g​-​i​n​-​d​e​r​-​g​r​u​n​d​s​c​h​u​le-clip