Mit Erdbeer­mar­melade und Erdnuss­creme auf der Suche nach einem Urein­wohner Bayerns

Landschafts­pfleger Hartmut Schmid begeistert am 13.01.2020 die Kinder der Grund­schule Schwa­belweis für Hasel­mäuse und ihre Verwandten 

Ich habe in meinem Haus eine Haselmaus gesehen“, erzählt Jana aus der 2.Klasse  motiviert. Das kann sich der Landschafts­pfleger Hartmut Schmid nur schwerlich vorstellen. „Hasel­mäuse sind sehr scheu und nähern sich Häusern nur in Ausnahmefällen.“

Der Mitar­beiter des Landschafts­pfle­ge­ver­bandes Regensburg e.V. ist in Grund­schule Schwa­belweis gekommen, um den Schüle­rinnen und Schülern die Haselmaus und ihre Verwandten näherzubringen.

Der Landschafts­pfle­ge­verband, dessen Vorsit­zende satzungs­gemäß die Landrätin ist,  besteht seit 1992 und ist ein gemein­nüt­ziger Verein. Der Landkreis Regensburg und alle seine Kommunen sowie die Stadt Regensburg sind Mitglieder. Durch die Zusam­men­arbeit von Vertretern aus Landwirt­schaft, Natur­schutz und Kommu­nal­po­litik soll unsere vielfältige Heimat erhalten werden.

Die Haselmaus ist keine Maus, sondern gehört wie der Sieben­schläfer zu den sogenannten Schlaf­mäusen oder Bilchen“,  berichtet uns Herr Schmid.  „Über die Verbreitung der Haselmaus in Bayern ist wenig Aktuelles bekannt, weil sie nur nachts aktiv und zudem sehr scheu ist.“ Inter­es­siert hören die Schwa­bel­weiser Kinder den Ausfüh­rungen des Experten in der Aula zu. Bevor er der Klasse 2b nähere Infor­ma­tionen im Klassen­zimmer gibt, dürfen sich alle Klassen seinen leben­digen Vortrag mit vielen Bilden in der Aula anhören.

Wo wohnt denn die Haselmaus?“, will ein Erstklässler wissen. „Die Haselmaus lebt in Wäldern und großflä­chigen  Gehölz­be­ständen, wo sie sich fast ausschließlich nur kletternd fortbewegt“, antwortet der Landschafts­pfleger. „Sie benötigt Laubwälder mit einer möglichst großen Vielfalt an Gehölzen. Ideal sind verbu­schende Flächen mit Haselnuss, Faulbaum, Brombeeren und anderen frucht­tra­genden Gehölzen. Auch breite Waldränder bieten günstige Lebensbedingungen.“

Eigentlich müsste die Haselmaus Brombeermaus heißen, denn diese Frucht steht viel öfter auf ihrem Speiseplan als die namens­ge­bende Haselnuss. Daneben mag sie aber auch Knospen, Blüten, Samen, Früchte und Insekten.. Aufpassen muss der nur 15–18 Gramm schwere  Nager vor Feinden wie Fuchs oder Wildschwein.

Natürlich wollen die Kinder auch noch wissen, was denn die Aufgaben von Hartmut Schmid sind.   Mit Hasel­maus­kästen, die an Bäumen angebracht werden und mit Hilfe von Wildka­meras will er Nachweise des nacht­ak­tiven Tiers gewinnen. Als Lockmittel wird Erdbeer­mar­melade mit Vanil­le­aroma und Erdnuss­creme verwendet. „Mmm, lecker!“ In diesem Moment wären machen Schwa­bel­weiser Kinder auch gerne eine Haselmaus!

Nach dem inter­es­santen Vortrag kommt der Hasel­maus­experte noch zur Klasse 2b ins Klassen­zimmer. Die Kinder dürfen von der Haselmaus bearbeitete Hasel­nüsse unter­suchen. Am Ende erklärt uns Herr Schmid noch, dass die Haselmaus ein bayeri­scher Urein­wohner ist. Als „Urein­wohner“ werden vor allem solche Arten ausge­wählt, die stark bedroht sind oder die regio­nal­ty­pisch sind.

Die sehr inter­es­sante und infor­mative Schul­stunde endet mit einer Bitte von Herrn Schmid: „Und falls ihr tatsächlich mal Hasel­mäuse entdeckt (wenn auch sicher nicht in eurer Wohnung), gebt mir Bescheid. Auf unserer Homepage findet ihr meine Kontaktdaten.“